Borgward 1970-1983

Wie sah es in Steinsfurt mit der Brandbekämpfung vor der Gründung der Feuerwehr aus ?

Bis ins Jahr 1806, gemäß Aufzeichnungen, wurde das Thema Brandbekämpfung in Steinsfurt völlig vernachlässigt. Erst am 8. März 1806 wurde durch ein Diskret der Grundstein der Feuerwehr Steinsfurt gelegt. Die Delegation bestehend aus dem preßl. Fürstlichen Leningischer Schultheiß M. Wetzel, Bürgermeister Lenhart Ernstberger, Georg Gobel, Schäfer Jakub Laber, David von Kennen und von der Gemeinde Michel Leiby und Phillip Wilser, beauftragten den Sattlermeister Jakub Weikum, für die Bevölkerung einen guten und standhaften Feuerwehreimer herzustellen. Dieser Ledereimer musste nun von jedem jungen Mann erworben werden und jeder musste bei einem Brand mit dem Eimer das Feuer löschen. Es ist bis dato gängig, dass jeder junge Mann verpflichtet wurde bei Antritt des angeborenen Bürgerrechts 3 Gulden bezahlen zu müssen, sowie 2 Gulden für den Erwerb eines Feuereimers.

Bald wurde klar, das mehr als nur ein Feuereimer in jedem Hauhalt benötigt wurde, um ein Feuer schnell und effektiv löschen zu können. Auf Anfrage des fürstlichen Liningen´schen Amtes in Armorbach schilderte die Ortsverwaltung diesen Notstand am 21. Juli 1806 sehr anschaulich. Es wurde erläutert das sich keine Feuerspritze im Ort befand und die nächste sich im halbstündlich entfernten Sinsheim befände, und eine weitere im eineinhalb stunden entfernten Richen. Auch gab es in Steinsfurt keine Feuerleitern und Haken.

Durch den demografischen Wandel mitte des vorherigen Jarhunderst wurde es nötig die Nachbarschaftshilfe bei Brand und Katastrophenfällen neu zu Ordnen. So wurden in diesem Zeitraum in zahlreichen Gemeinden Freiwillige Feuerwehren gegründet. Auch die Steinsfurter Bevölkerung war von der Idee eine eigene Freiwillige Feuerwehr zu haben begeistert, und so wurde am 2.10. 1867 der Grundstein für die Feuerwehr Steinsfurt gelegt. Auf einer Ortsversammlung wurden 600 Gulden für die Beschaffung von feuerwehrtechnischen Gerätschaften und die Erlaubnis eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen bewilligt.

Leider musste mit der Grtündung fast ein ganzes Jahr gewartet werden. Durch einen Formfehler bei der Abstimmung wurde der Beschluss von einigen Bürgern in Steinsfurt angefochten. Da der Beschluss nicht einstimmig war bewirkten sie dadurch das die Gründung der Steinsfurter Feuerwehr um ein Jahr verschoben werden musste.

Als diese Formsache ausgeräumt war trafen sich am 2. Oktober 1868 im Rathaus Steinsfurt, insgesamt 42 Männer mit dem Bürgermeister der Stadt Steinsfurt, Heinrich Gebhardt zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Steinsfurt.

Die Wehr wurde in vier Abteilungen gegliedert. Dies sah wie folgt aus: 

1. Baumannschaft

– Zur Besorgung der nötigen Abbrüche, zur Aufstellung der Feuerwehrleitern usw. Bei der Gündung bestand sie aus 10 Mann

2. Rettungsmannschaft

– Für die Rettung von Menschen und Fahrnissen, sowie zur Bedienung der Handspritzen. Bei der Gründung bestand sie aus 11 Mann

3. Spritzenmannschaft

– Zur Bedienung der großen Spritzen. Bei der Gründung bestand sie aus 13 Mann.

4. Wachmannschaft

– Zur Bewachung der gerettenden Gegenstände und zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Bei der Gründung bestand sie aus 6 Mann

Der Chronist vermerkte zur Gründung:

,,möge nun dieses so gemeinnützige und edle Institut gedeihen und zum Wohle nicht nur des hiesigen Ortes, sondern auch aller Bedürftigen desselben wirken das walte Gott“

Seit dem besagten Tag wurden nach diesem Leitsatz viele Gebäude geschützt und Bürgern in Not geholfen !

In den Chroniken ist auch zulesen das Feuerwehrhauptmann Phillip Streib am 3. Aprill 1945, unseren Heimatort der unter schwerem Artillerie Beschuss der Amerikaner stand durch das Hissen einer weißen Fahne auf dem Kirchturm vor der völligen Zerstörung gerettet hat.

Hier einige größeren Einsätze der letzten 30 Jahre:

20.03.1991 Brand der Gaststätte Kutscher Stuben auch Ponderosa genannt

27.06.1994 Große Bereiche nach Flutwelle aus Richtung Adersbach überflutet

12.10.2004 Großbrand Schnäppchenmarkt in der Au

01.05.2006 Gebäudebrand Schaumstofffabrik Schaffer Schaum

05.06.2006 Großbrand Schaumstofffabrik Schaffer Schaum

Es zeigt sich auch, dass sich die Grundaufgabe nicht verändert hat. Noch immer ist es unser Ziel in Not geratenen Menschen zu helfen, Leben und Sachwerte zu retten und zu schützen. Gerade in unserem 150. Jubiläumsjahr ist uns dies besonders bewusst geworden. Wir haben von unseren Vätern und Vorgängern eine schlagkräftige und funktionierende Wehr übernommen und werden eine Solche auch den nachfolgenden Generationen weitergeben. Dieser Aufgabe stellen wir uns !

 

Löschgruppenfahrzeug LF8 1983-2010

Hydrantenwagen …. bis 1970