Jeder Einsatz unter Atemschutz/Schutzanzug kann sehr belastend sein. Deshalb ist eine jährliche Belastungsübung für jeden AT-Träger Pflicht.

Doch was ist bei dieser Übung eigentlich überhaupt zu leisten?

Auch wenn man „normal“ gebaut ist, regelmäßig Sport treibt, sich gesund und ausgewogen ernährt, ist die Belastungsübung schon eine Herausforderung, denn danach sind fast alle platt und k.o.

Diese 25min Übung können nicht mit 1,5h Strampeln im Fitnessstudio verglichen werden.

Geschrieben steht das in der FwDV 7, der Feuerwehrdienstvorschrift für Atemschutz. Mit 1.600 Litern Luft müssen 80 KJ (18Jahre bis 49Jahre) erbracht werden. Ab 50 Jahren sind es noch 60 KJ.

Zum besseren Verständnis:

Man benötigt 1 J (Joule) um 100 g auf 1 Meter Höhe zu bringen.

Ein durchschnittlicher AT-Träger wiegt ca. 100kg (75 kg Körpergewicht + 25 kg Ausrüstung) dann muss dieses komplette Gewicht in 80 Meter Höhe geschafft werden, um 80 KJ zu erreichen. Das Ganze auch noch in knapp 25 Minuten. Eine imposante Anforderung.

Der Kirchturm der Heiliggeistkirche in Heidelberg misst eine Gesamthöhe von 82m. Besteigung mit kompletter Schutzausrüstung, Atemschutz, ein begrenzter Luftvorrat und unter Zeitdruck.

Das ist doch eine ziemliche Leistung.

Während der Belastungsübung ist auch etwas Abwechslung vorgeschrieben.

  • Endlosleiter = 18 m
  • Orientierungsstrecke/Kriechstrecke = 75 Meter
  • 6km/h Laufband mit 10% Steigung
  • 2 min Handergometer
  • Hammerziehen 17kg = 24x

Hinzu kommt noch das Thema: fehlender Wärmeaustausch!

In kompletter persönlicher Schutzausrüstung kann keine Hitze abgegeben werden, welches natürlich zusätzlich den Körper belastet.

Auch gibt es auf der Kriechstrecke neben der körperlichen Belastung auch die psychische Beanspruchung:

  • ständiges Hoch-/Runterkriechen
  • Engstellen passieren (Röhren/Gitter)
  • Dunkelheit
  • Lichtreflexe
  • Schreie
  • Heizstrahler

Danach sollte man dem Körper/Geist Ruhe gönnen.

Duschen, Kleidung wechseln, viel Trinken und leichte Kost. So sind, beim nächsten Einsatz, wieder alle Kameradinnen und Kameraden zur Höchstleistung bereit!

Abwandlung zum Originaltext:

Atemschutz Belastungsübung – an die körperlichen Grenzen gehen